Slow Living für ein achtsames und bewusstes Wohnen
Ursprünglich stammt der Begriff „Slow Living“, was übersetzt „langsames Leben“ heißt, aus den 90er Jahren und ist dort als Gegenbewegung zum heute noch sehr populären Fast Food entstanden. Dieser Trend bezeichnet somit nicht nur eine weitere Modeerscheinung, die meist nur eine Saison anhält und anhand derer man sich bei der Einrichtung seiner Wohnung oder seines Hauses orientieren kann, sondern eine ganze Lebensweise, bei der es sich im Groben um die Entschleunigung des Alltags durch eine Reduzierung auf das Wesentliche handelt. Dabei soll man lernen, seine Umgebung bewusster wahrzunehmen, weshalb das charakteristische Merkmal von Designelementen bei Reduktion und Minimalismus liegt. Der Wunsch natürlich zu wohnen, harmonisiert hervorragend mit dem Slow-Living-Trend, dabei gilt auch für den Interior-Bereich: Auf das Wesentliche konzentrieren und eine gemütliche Atmosphäre schaffen. Das heißt natürlich nicht, dass Sie jetzt alle Ihre Möbel und Deko-Elemente aussortieren müssen und nur noch mit Sofa und Tisch klarkommen müssen, auch wenn es um Reduktion geht, dürfen Sie sich ausleben und eine heimelige Atmosphäre kreieren. Wie man dies für sein Zuhause schafft, erfahren Sie, wenn Sie weiterlesen.
Natürlich Wohnen mit natürlichen Materialien
Der Einrichtungstrend „natürlich wohnen“ wird mit Naturmaterialien und historischen Werkstoffen in Verbindung gebracht, denn die Inneneinrichtung soll Geborgenheit, Vertrauen, Heimeligkeit und Klarheit ausstrahlen. Dabei liegt ein Hauch von Erinnerungen in der Luft, der durch bestimmte optische und haptische Strukturen bewusst hervorgerufen wird. Natürlich Wohnen bedeutet Beständigkeit. Und Beständigkeit ist ein Wunsch, den jeder Mensch hegt, sei es im privaten oder beruflichen Bereich. Die Philosophie beruht auf diesem Gedanken, im Zusammenspiel mit dem Dauerhaften und der Nachhaltigkeit. Auch Wiederverwertung ist ein großes Thema. Schnelllebige Modetrends und Oberflächlichkeit sind beim natürlichen Wohnen nicht gefragt. Dabei zeigt sich das natürliche Wohnen abwechslungsreich und sorgt auch im Alltag immer wieder für neue Entdeckungen.
In der Natur beispielsweise sehen wir Materialien anders, als wir sie in unseren Innenräumen wiederfinden. Jedoch sehen sie nicht nur anders aus, wir spüren diese auch anders, da sie eine gewisse Ausstrahlung für uns haben, z.B. warm, kalt, steinig, holzig oder weich wie Gras. Diese besondere Erdung ist mit Emotionen verknüpft, die auch die Verwendung von natürlichen Materialien im Sinne des natürlichen Wohnens widerspiegelt. Bevorzugte Materialien dafür sind Massivholz, Kork, Leder, Sisal, Jute, Wolle und Filz.
Je nach Beanspruchungsgrad und optischer Vorliebe können Räume mit unterschiedlichen natürlich wirkenden Materialien ausgestattet und kombiniert werden. Für den Eingangsbereich, das Treppenhaus und das Badezimmer eignet sich zum Beispiel die Gestaltung mit verschiedenen Steinarten sehr gut, im Wohn-, Ess- und Schlafbereich stellen große Möbel als Blickfang aus Massivholz, in Kombination mit Deko-Accessoires aus Naturfasern wie Jute, Sisal, Binse oder Kork, ihren warmen und anziehenden Wohlfühlfaktor unter Beweis. Teppiche aus reiner Schurwolle oder Bio-Baumwolle mit traditionellen Mustern, auch im Patchwork-Design, schaffen Kontraste und sorgen für das Plus an wohliger Wärme auf dem Boden.
Warme Erdtöne für die Gemütlichkeit
Wenn Sie nicht wissen, welche Farben Sie für das natürliche Wohnen verwenden können, haben wir gute Neuigkeiten: Die Optionen sind endlos. Matte Pastelltöne, satte Erd- und Pflanzenfarben in unregelmäßiger, gewischter oder lasierter Optik. Weiß in allen Hell- und Dunkelschattierungen, Patina, abgeblätterte Farbe, Fehlstellen und Farben von Naturstoffen wie Holz, Bast, Jute oder Steintöne werden für das Flair des Slow Livings gewählt. Und das ist nur eine erste Auswahl, die Farbpalette von Mutter Natur kennt unendlich viele Farbtöne, die genutzt werden können. Vor allen Dingen, weil sich jede Naturfarbe in unzähligen Nuancen zeigt. Nehmen wir als Beispiel Grün und Rot: Es gibt Wiesengrün, Farngrün, Moosgrün, Olivgrün, Kirschrot, Erdbeerrot, Kastanienrot, Ziegelrot, das Rot der Abendsonne – Sie merken, diese Nuancen sind nur ein beispielhafter Auszug dessen, was uns als farbige Beispiele zur Verfügung steht.
Orientieren Sie sich an warmen Erdtönen, um eine kuschelige Gemütlichkeit in Ihre vier Wände zu holen, wem das zu langweilig ist, kann sie mit farbigen Highlights, die sich ebenfalls an den Tönen der Natur orientieren, aufwerten. Im Slow Living geht es unter anderem darum, zu begreifen, was uns die Natur zur Verfügung stellt und darum, ohne künstlich erschaffene Dinge auszukommen. Erde ist nicht nur braun, je nach Witterung zeigt sie sich in verschiedenen Farbstellungen. In nassem Zustand wirkt sie dunkelbraun, ist sie im Sommer ausgetrocknet, nimmt sie einen hellen Braunton an. Die Blätter der Bäume, Sträucher und Hecken ändern ihr Farbenkleid im Jahresverlauf. Von Grün- über Gelbtöne bis hin zu feurigem Rot im Herbst ist alles dabei. Wasser schimmert in verschiedenen Blautönen, der Tageshimmel ist grau, hellblau, weißblau, nachts aber dunkelblau oder fast schwarz. Die Sonne leuchtet von Goldgelb über Intensivgelb bis hin zu Feuerrot. Die Natur kennt nicht nur Schwarz und Weiß. Sie ist unerschöpflich in ihrer Farbenwelt, was auch dem natürlichen Wohnen als absolutes Vorbild dient. Natürliche Farbtöne zeigen einen unregelmäßigen Farbverlauf, Schattierungen, Strukturen, die sich durch verschiedene Techniken zuhause erreichen lassen und sorgen dafür, dass Sie sich nach dem stressigen Alltag belebt und fröhlich fühlen können. Natürliche Materialien stehen außerdem auch bei Wohnaccessoires und Dekorationen genauso im Fokus wie Handarbeit und traditionelle, folkloristische Muster. Der Funktionalität und dem praktischen Nutzen wird eine große Bedeutung zugeschrieben, weswegen man sich beim Slow Living auch mit Do it yourself-Projekten und Re- oder Upcycling austoben kann. Sachen aus der Natur zu sammeln und für Projekte zu verwenden, steht dabei hoch im Kurs – schauen Sie sich im Wald nur mal etwas genauer um. Kraft aus der Natur schöpfen ist hier keine bloß daher gesagte Floskel, dies ist die Essenz des natürlichen Wohnens.
Besseres Raumklima schaffen
Ohne frische Luft bekommen wir leicht Kopfschmerzen und können uns schlecht konzentrieren. Die Voraussetzung für natürliches Wohnen ist deswegen auch ein gesundes Wohnraumklima, das Sie mit richtigem und regelmäßigem Lüften erreichen können. Nutzen Sie das klassische Stoßlüften und das am besten mehrmals am Tag, um frische Luft gegen die abgestandene auszutauschen und sich energiegeladener und wieder wacher zu fühlen. Solch kleinen Dinge können nämlich einen großen Effekt auf unser Wohlbefinden uns unsere Gesundheit haben, so spart man sich nämlich unzählige Tassen Kaffee oder Energydrinks am Tag. Pflanzen sind nicht nur ein weiteres Symbol der Natur, sehen fantastisch aus und sind die erste Wahl für natürliche Deko, sie helfen auch bei der Luftreinigung, da sie bekanntermaßen Stickstoff in Sauerstoff verwandeln. Für den Innenraum eignen sich dafür besonders gut Bogenhanf, Efeututen und Aloe Vera-Pflanzen. Ebenso kann ein gekaufter Luftreiniger dafür sorgen, dass sich das Raumklima reguliert.